Erster Blick ins Kino-Restaurant

Die Eröffnung der Gastronomie im neuen Capitol-Kino steht kurz bevor

Bad Berleburg. Die Vorfreude steigt – und die Arbeiten im neuen Capitol laufen auf Hochtouren. Der Boden im Gastraum des Restaurants ist frisch verlegt, die ersten Getränke sind bereits hinter der Theke verstaut und aus der Küche strömt ein Geruch von frischen Kräutern, Gemüse und weiteren Düften, die Appetit auf mehr machen. Am 4. März wird das Restaurant im neuen Capitol im Rahmen eines Soft-Openings eröffnet. Doch schon jetzt hat das Küchen- und Serviceteam alle Hände voll zu tun. So werden unter anderem Fonds vorbereitet und eingekocht oder der Lachs gebeizt, kalt geräuchert und einvakuumiert. „All das, was lange Zeit braucht und schon jetzt vorbereitet werden kann, bereiten wir vor“, sagt Norman Pontzen. Der 47- Jährige ist Küchenchef im neuen Capitol. Gemeinsam mit seiner Frau Isabell, Serviceleiterin, konnte er für das Restaurant gefunden werden. Schon vor dem Start haben sie uns einen exklusiven Einblick in die Küche – und in die Speisekarte – gewährt. Insgesamt 16 Gerichte finden sich auf der aktuellen Frühlings-Speisekarte – eingeteilt in Einspieler, Vorfilm, Hauptfilm und Abspann. „Wir wollten auch hier den Bezug zum Kino herstellen – das Konzept vom neuen Capitol findet sich im Haus überall wieder“, sagt Pontzen mit einem Lächeln. Er selbst beschreibt seine Küche als gutbürgerlich mit gehobenem Niveau. „Aber es wird auch Schnitzel geben – sowie den klassischen Sonntagsbraten“, so der Küchenchef und präsentiert die aktuelle Karte. Denn: „Bei uns kommen vorzugsweise saisonale Produkte auf den Tisch.“ Unter anderem wird es eine „Capitol Bowl“ mit Salaten, Couscous, Hummus, Lachsfilet und Croûtons, einen „Blockbuster Burger“ mit Wagyu Beef, Cheddar, Speck und BBQ-Sauce – sowie Kartoffelstäbe mit Trüffeldip oder ein Käsebrett von heimischem Ziegenkäse und französischen Spezialitäten geben. Aber auch Veganer kommen auf ihre Kosten und haben einige Gerichte zur Auswahl. „Es gibt veganen Rahm, der genauso gut schmeckt wie der aus Kuhmilch“, so Pontzen. Ebenso wird es eine Karte für Kinder und Senioren geben. „Ich habe bewusst auf die klassischen Chicken-Nuggets verzichtet und werde einige Gerichte aus der Speisekarte in kleinerer Form zum günstigeren Preis anbieten.“ Und die Speisen gibt es bereits am Eröffnungstag – à la carte. „Wir starten direkt durch“, freut sich der Küchenmeister, dem vor allem eines sehr wichtig ist: frische und regionale Zutaten. „Wir versuchen so viel wie möglich hier aus der Region zu beziehen. Aber das ist natürlich nicht bei allen Zutaten möglich.“ Gelernt hat der Koch (gebürtig aus
Calbe) seinen Beruf im Harz, wo er zunächst in Hüttenrode aufgewachsen ist. „Meine Eltern hatten ein Hotel und so auch ein Restaurant. Ich stand schon in der Küche, da kam ich noch nicht einmal an den Herd“, sagt er und lacht. „Nach der Wende zogen wir nach Braunlage.“ Und in Braunlage machte er später seine Ausbildung, bevor es für den Meister nach Hannover ging. Kochen, so Pontzen, war und ist seine Leidenschaft.

Entscheidung schnell getroffen

Vor gut 20 Jahren zog es Norman Pontzen und seine Frau Isabell dann nach Winterberg – bis vor gut einem Jahr waren sie dort bei dem gleichen Arbeitgeber angestellt. Dann stand die Familie vor einer Entscheidung: Wohin? „Ich hatte direkt einige gute Angebote in Aussicht und wir waren schon fast dabei, uns für das Angebot in Arnsberg zu entscheiden, als plötzlich das Telefon klingelte.“ Ein Mitarbeiter der Brauerei Krombacher sagte, eine Frau Lünser wolle mit ihm sprechen. „Sie erklärte uns das Konzept des neuen Capitols und dass wir uns in der Küche frei entfalten können.“ Es folgten ein Videocall und ein Termin vor Ort – und dann dauerte es auch gar nicht mehr lange, bis die Entscheidung für das neue Capitol fiel. „Das hier ist noch einmal eine ganz andere Hausnummer“, freut sich der Küchenchef. Und nicht nur das neue Restaurant bringt ihn zum Strahlen – auch sein Team. „Unser Team ist für mich meine zweite Familie“, sagt er. Schon in Winterberg haben sie zusammengearbeitet. „Als ich bei meinem alten Arbeitgeber aufhörte, sagten sie zu mir, dass sie mit uns mitkommen, sobald wir etwas Neues haben.“ Und so kam es auch: Heute arbeitet das Team gemeinsam im neuen Restaurant im Bad Berleburger Herrengarten. „Das ist nicht selbstverständlich und bedeutet mir und meiner Frau sehr viel.“ Und viel bedeutet dem Team auch ein hervorragender Start des Restaurants am 4. März. Um 17.30 Uhr geht es los. „Es ist nicht die erste Neueröffnung, die ich miterlebe. Aber natürlich bin ich aufgeregt. Das gehört dazu. Ohne Aufregung funktioniert es nicht.“ Ein Gefühl, das auch die Direktorin des neuen Capitols nur zu gut kennt. „Ich konnte in den vergangenen Tagen kaum schlafen“, sagt sie. „Es ist noch einiges zu tun, aber ich freue mich wenn es losgeht.“ Bis zu 70 Gäste finden im Restaurant auf zwei Etagen künftig Platz. „Die Bar ist das Herzstück des neuen Capitols – Hotelbuchungen, Tickets, Getränke laufen alles über die Theke“, so Lünser. Denn: Eine richtige Rezeption wird es nicht geben. Stattdessen wird vieles digital ablaufen. „Aktuell aber befinden wir uns noch im Bau und haben derzeit noch ein wenig Probleme mit dem Wlan“, so Lünser. Daher laufen die Reservierungen für das Restaurant noch über Mail an info@capitol-blb.de oder übers Telefon (0151-52992908). Da aktuell an allen Stellen eifrig gebaut wird, ist das Restaurant vorerst auch erstmal nur abends ab 17.30 Uhr geöffnet – mit open End. Lediglich die Küche hat eine Endzeit – um 21 Uhr. „Wenn aber ein Gast um 21.10 Uhr kommt und noch Hunger hat, bekommt er natürlich noch etwas“, so Pontzen. „Es gibt nichts Schlimmeres als hungrig ins Bett zu gehen.“ Und auch nach den Filmvorstellungen, Konzerten und anderen Veranstaltungen wird es künftig auch nach 21 Uhr noch kleinere Snacks im Restaurant geben. Und: „Es wird draußen noch ein Biergarten mit rund 40 Sitzplätzen entstehen.“ Übrigens: Veranstaltungen sind nicht nur in den Kinosälen geplant – Krimidinner, Karaoke, Feiern werden künftig auch im Restaurant möglich sein. „Das neue Capitol soll ein Ort für Kunst, Kultur und Genuss sein – ein Ort für die schönen Dinge im Leben“, freut sich Carolin Lünser.

 

Zeitungsartikel aus der Westfalenpost vom 24. Februar 2023 von Ramona Richter.