Die Skulptur-AG des Johannes-Althusius-Gymnasiums hat geliefert
Sieben Entwürfe für eine Skulptur auf dem Vorplatz des Neuen CAPITOLS wurden in der Vernissage im vollbesetzten Theatersaal des CAPITOLS von den Schülerinnen und Schülern präsentiert. „Ihr habt wunderbar gezeigt, wie professionell und wissenschaftlich ein Projekt dieser Art angegangen und umgesetzt werden sollte“, lobte Bürgermeister Bernd Fuhrmann die Skulptur-AG, die von Kunstlehrerin Janina Wolf geleitet wird.
Die Schülerinnen und Schüler haben sich intensiv mit der Gestaltung des Platzes vor dem Neuen CAPITOL und der architektonischen Geschichte des Herrengartens auseinandergesetzt: Zoé Obermeister, Antonia Spittel, Lotta Kolshorn, Ibrahim Hrncic, Emma Franke, Lilly Braun, Mathilda Reinhard, Mia Braun, Ruben Bertram, Anton Fenner und Vincent Schneider.
Insbesondere der Besuch der Architektin des Neuen CAPITOLS, Monika Weber-Pahl, half den AG-Teilnehmenden zu verstehen, welche Besonderheiten, wie die Fenster der Gebäude oder das einzigartige Kopfsteinpflaster, die Straße und die Umgebung bestimmen. Weitere Unterstützung kam von der Universität Siegen. Im Austausch mit den Studierenden aus den Fachbereichen Kunst und Architektur erhielten die JAGlerinnen und JAGler Einblicke in die Theorie des Skulpturbegriffs sowie in das Arbeiten mit dem Werkstoff Metall.
In einer von der Universität organisierten Videokonferenz mit dem Bildhauer Samuel Treindl erfuhren die Schülerinnen und Schüler außerdem wichtige Aspekte rund um Kunst im öffentlichen Raum. Mit diesem Wissen ausgestattet, entwickelten sie ihre Entwürfe weiter und konnten schließlich in der Werkstatt des Bildungszentrums Wittgenstein (BZW) gemeinsam mit Auszubildenden verschiedener Wittgensteiner Unternehmen an der Umsetzung ihrer Entwürfe arbeiten. Die Auszubildenden prüften, ob die Entwürfe umsetzbar sind. Es wurde gezeichnet, gefeilt und geschweißt, bis alle Beteiligten zufrieden mit ihren Modellen waren.
Wie geht es jetzt weiter? Bestehen Chancen für die Umsetzung? Wie könnte ein Zeitplan aussehen? Abzuwarten bleibt zunächst das Votum der Vernissage-Besucherinnen und -Besucher und auch die Meinung der Menschen in Bad Berleburg. Auch die Skulptur AG wird sich für einen „Favoriten“ unter den sieben Entwürfen entscheiden.
Bei der weiteren Umsetzung ist in erster Linie die Stadt Bad Berleburg gefragt. Bürgermeister Bernd Fuhrmann regte an, dass die Schülerinnen und Schüler das Projekt und ihre Entwürfe im zuständigen Fachausschuss des Bad Berleburger Stadtrates vorstellen. Flankierend müssen in den Fachabteilungen der Stadtverwaltung bauliche Voraussetzungen geprüft werden. Dabei spielt auch der Einsatz des Materials eine Rolle.
Und am Ende des Tages müssen Finanzierungsfragen geklärt werden, ob Fördermittel, etwa aus dem LEADER-Topf, für das Projekt verwendet werden können. Oder ob Bad Berleburger Unternehmen, wie etwa bei der Sanierung des Bürgerhauses am Markt, einen finanziellen Beitrag leisten. Christian Kocherscheidt, CEO der EJOT-Gruppe und mit seiner Familie Inhaber des Neuen CAPITOLS, ließ bei dieser Frage eine kleine Hintertür offen. Auf der Kinobühne sagte er im Interview mit der JAG-Schülerin Hanna Wiegnanek: „Ich halte es mit James Bond: Sag niemals nie.“
Die Diskussion, welche Skulptur im Voting am Ende erfolgreich sein wird, bestimmte die Gespräche während der Vernissage im vollbesetzten Theatersaal des Neuen CAPITOLS. Dabei kristallisierte sich schnell heraus, dass es alle Entwürfe verdient hätten, im öffentlichen Raum ausgestellt zu werden. Ein interessanter und schöner Gedanke, dass junge Menschen sich in künstlerischen Gestaltungsfragen ihrer Stadt sehr ernsthaft einbringen.