Gefühlschaos perfekt inszeniert: Alles steht Kopf 2
Obwohl „Alles steht Kopf 2“ bereits Mitte Juni erschienen ist, lohnt es sich immer noch, über diesen Animationsfilm von Pixar zu sprechen. Der Film hat nicht nur Platz 13 der weltweit erfolgreichsten Filme erreicht, sondern auch auf Social Media sind Soundtrack und Anspielungen auf den Inhalt allgegenwärtig geworden. Um die vielleicht am häufigsten gestellte Frage vorweg zu beantworten: Ja, man kann „Alles steht Kopf 2“ auch sehr gut schauen, wenn man den ersten Film verpasst hat (sollte diesen aber am besten schnellstmöglich nachholen, einfach, weil er auch grandios ist!). Regisseur Kelsey Mann gibt gleich zu Beginn eine Einführung in die wichtigsten Charaktere und die bisherigen Ereignisse, sodass Neueinsteiger leicht in die Geschichte finden.
Die Charaktere in „Alles steht Kopf 2“ sind jedoch nicht alle menschlich. Die Zuschauer bekommen einen unterhaltsamen und aufschlussreichen Einblick in den Kopf der jugendlichen Riley (gesprochen von Marlene Schick). Ihre Emotionen werden als lustige animierte Figuren dargestellt. Während die Freude zunächst das Ruder in der Hand hält, löst der Beginn der Pubertät bei Riley eine typische Krise aus, da Zweifel, Neid und andere neue Emotionen ins Spiel kommen.
Es muss jedoch betont werden, dass „Alles steht Kopf 2“ nicht nur für Kinder und Jugendliche geeignet ist. Auch Erwachsene werden den typischen Pixar-Humor zu schätzen wissen. Gleichzeitig bietet die Versinnbildlichung der Emotionen und deren Zusammenspiel in das Selbstbild hinein eine tiefgründige Lernerfahrung, von der jeder profitieren kann. Dadurch, dass die meiste Handlung in Rileys Kopf stattfindet und die Emotionen die Hauptdarsteller sind, können Konzepte wie ein Bewusstseinsstrom, Erinnerungen und Geheimnisse und letztendlich auch die Identität ergründet werden. Der Film verdeutlicht, dass das Unterdrücken von Emotionen selten eine gute Idee ist und zeigt, in welchen Situationen negative Gefühle nützlich oder destruktiv sein können.
Während des Schauens ertappt man sich oft dabei, eigene Denkmuster zu hinterfragen, doch die Leichtigkeit der Handlung sorgt dafür, dass „Alles steht Kopf 2“ ein durchweg positives Filmerlebnis ist. Pixar gelingt es erneut, eine charmante und zugleich tiefgründige Geschichte zu erzählen, die definitiv im Kopf bleibt.